GEWALT

Quelltext: Wikipedia

Unter den Begriff Gewalt (von althochdeutsch waltan – stark sein, beherrschen) fallen Handlungen, Vorgänge und Szenarien, in denen bzw. durch die auf Menschen, Tiere oder Gegenstände beeinflussend, verändernd und/oder schädigend eingewirkt wird. Gemeint ist das Vermögen zur Durchführung einer Handlung, die den inneren bzw. wesentlichen Kern einer Angelegenheit oder Struktur (be)trifft.

Der Begriff der Gewalt und die Bewertung von Gewalt ändert sich im historischen und sozialen Kontext. Auch wird er je nach Zusammenhang (etwa Soziologie, Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft u.a.) in unterschiedlicher Weise definiert und differenziert. Im soziologischen Sinn ist Gewalt eine Quelle der Macht. Im engeren Sinn wird darunter häufig eine illegitime Ausübung von Zwang verstanden. Im Sinne der Rechtsphilosophie ist Gewalt gleichbedeutend mit Macht (englisch power, lateinisch potentia) oder Herrschaft (lateinisch potestas). Zivilrecht und Strafrecht basieren auf dem allgemeinen Gewaltverbot.

Wann liegt Gewalt vor ?

Gewalt liegt vor wenn eine Person an Körper oder Seele verletzt bzw. wenn eine Sache beschädigt wird.

Quelle: www.polizei.prok.de

Formen von Gewalt:

  • Mord, Bedrohung, Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Vergewaltigung, Rangelei, Mobbing, Rauferei, Stalking, Beleidigung…

Gewalt von Kindern u. Jugendlichen

Gewalt von Kindern bzw. Jugendlichen hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Risikofaktoren hierfür sind :

  • Familie,
  • Schule,
  • Medien,
  • Persönlichkeit,
  • Migration.

Reaktionen auf jugendliche Gewalt :

  • Klare Grenzen setzen,
  • Verantwortung für Taten übernehmen lassen,
  • Rechtliche Schritte:
  1. Kinder unter 14 Jahren sind nicht schuldfähig.
  2. Kinder ab 8 Jahren sind gem.§ 828 grundsätzlich zivilrechtlich verantwortlich ( Ausnahme fahrlässige Unfälle mit KFZ, etc.) sofern Erkenntnis der Verantwortlichkeit
  • Ab 14 Jahre: Sanktionsmöglichkeiten lt. Jugendgerichtsgesetz

Zur Gewaltprävention sollte beitragen:

  • Erziehung ohne Gewalt
  • Erziehung mit klaren Regeln u. Grenzen
  • Miteinander sprechen;Interesse zeigen
  • Stärken von Kindern erkennen u. fördern
  • Kinder brauchen Anerkennung, Erfolgserlebnisse u. die Möglichkeit, sich auszutoben,
  • Medienkonsum der Kinder beachten,
  • Aufmersames u. selbstbewusstes Verhalten trainieren,
  • Ãœber mögliche gefährliche Situationen u. Orte sprechen,
  • Sicherheitsbewusster Umgang mit Geld.

Wichtig ist auch die richtige Haltung u. die Sprache die signaliesiert :

“ Ich bin kein Opfer! Ich wehre mich!“

Tipps zum Verhalten im Konfliktfall

  • Ich gehe aufrecht, mache mich groß, nehme die Schultern zurück u. halte Körperspannung.
  • Ich strahle Ruhe aus (tief durchatmen)
  • Ich senke nicht den Blick.
  • Ich spreche laut u. deutlich u. rede den Angreifer konsequent mit „SIE“ an.
  • Ich sage konkret, was der Angreifer unterlassen soll ( z.B.: „Lassen Sie meinen Arm los“).
  • Ich schaffe Aufmerksamkeit u. hole aktiv u. konkret Hilfe ( „Sie mit dem roten Pulli, bitte rufen sie die Polizei!“).
  • Ich schreie nur wenn Aussicht auf Hilfe besteht, ansonsten spreche ich mit dem Täter u. höre ihm zu. Ich beleidige oder bedrohe ihn nicht!
  • Ich flüchte nur, wenn dies erfogversprechend ist.
  • Wenn weder Flucht noch Reden hilft: Wehre ich mich konsequent!

Verhalten in einer Nothilfesituation

Wie kann ICH helfen?

  • Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
  • Ich verschaffe mir Ãœbersicht u. überlege mir eine Strategie.
  • Ich rufe die Polizei mit Notruf 110.
  • Ich fordere andere aktiv zur Mithilfe auf.
  • Ich lasse mich nicht provozieren u. provoziere nicht.
  • Ich kümmere mich um das Opfer!
  • Ich stehe als Zeuge zur Verfügung.

Welche Infos braucht die Polizei ?

Nenne :

  • Name u. Adresse
  • Standort
  • das Ereignis
  • die Tatörtlichkeit
  • Verletzte
  • Beteiligte

Warum helfen wir oft nicht ?

  • Verdrängung
  • Anonymität
  • Passivität lähmt uns…
  • Angst / Unsicherheit
  • Kosten- Nutzen- Abwägung
  • Fehlende Kompetenz
  • Nichterkennbarkeit der Situation
  • Werte u. Einstellung des potentiellen Helfers
  • Persönlichkeitsmerkmale (Selbstvertrauen, Belastbarkeit)

Natürlich kann auch ein zielgerichteter Selbstverteidigungskurs neue Impulse setzen u. ein gesundes Selbstbewußtsein vermitteln u. den Charakter stärken.